Bei den Protesten von Hunderttausenden Menschen im serbischen Belgrad ist es am Samstagabend zu einem mysteriösen Zwischenfall gekommen. Ausgerechnet während der Schweigeminuten für die 15 Toten von Novi Sad könnten serbische „Sicherheitskräfte“ eine bislang unbekannte Waffe gegen Demonstrierende eingesetzt haben. Die Effekte dieser nicht-tödlichen Waffe trieben Menschen auf einer Länge von mehreren Hundert Metern panisch auseinander.
In Serbien protestieren seit vier Monaten Menschen gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vučić. Die von Studierenden getragene Protestbewegung begann nach einem Unfall am Bahnhof von Novi Sad, wo das Bahnhofsvordach einstürzte und 15 Menschen starben. Sie ist im Verlauf immer größer und breiter geworden. Am Samstag erreichte sie ihren vorläufigen Höhepunkt mit etwa 300.000 Demonstrierenden in der Hauptstadt. Schon im Vorfeld des Massenprotestes hatte die Regierung Angst vor Gewalt geschürt, Provokationen vorbereitet und ein Ende der Proteste angekündigt.
Wie Augenzeugen gegenüber netzpolitik.org und Medien berichten, lösten die Organisatoren nach dem Vorfall die Demonstration vor dem geplanten Ende auf, weil sie nicht mehr für die Sicherheit garantieren konnten. Das serbische Innenministerium, die Armee und Präsident Vučić selbst haben den Einsatz einer Schallwaffe abgestritten.
In sozialen Medien sind zahlreiche Videos aufgetaucht, die ein panisches Auseinanderlaufen der Menschenmenge entlang einer Linie zeigen (Sammlung von Videos auf Bluesky). Videos von Überwachungskameras ohne Ton, die auf Reddit gepostet wurden und deren Echtheit netzpolitik.org nicht verifizieren konnte, zeigen wie die Menschen plötzlich auseinanderlaufen und dann schnell wieder zum Stillstand kommen.
Der Klang der eingesetzten Waffe ist auf den Videos nicht klar zuzuordnen. Menschen beschreiben ihn als angsteinflößend. Manche sagen, sie hätten einen hohen Ton gehört, andere ein nahendes Flugzeug oder einen Ton, den sie nicht einordnen konnten, es sei wie im Traum gewesen, wie ein Auto, das durch die Menge rast. In den letzten Monaten waren in Serbien immer wieder Regierungsanhänger mit Autos in Demonstrationen gerast und hatten Menschen verletzt.
Hunderte Augenzeugenberichte
Serbische Initiativen und Menschenrechtsorganisationen haben nach eigener Aussage mehr als 500 Augenzeugenberichte zu dem Vorfall gesammelt. In einem ersten Statement schreiben sie:
Zeugen zufolge gab es um 19:11 Uhr und 19:12 Uhr einen starken Schallimpuls, einen heißen oder kalten Luftstoß oder Wind. Zeugen beschrieben das Geräusch als lauten Knall, ähnlich dem eines Flugzeugtriebwerks oder eines Fahrzeugs in einem Tunnel, in Kombination mit einem hochfrequenten Glasbruch, einer Explosion oder einem Aufprall der höchsten Stufe, während viele das Gefühl hatten, dass ein riesiges Fahrzeug, eine Massenpanik oder eine unsichtbare Kraft die Menge zermalmte, was Panik und instinktiven Schrecken auslöste. (automatische Übersetzung mit deepl.com)
Laut den Initiativen und Menschenrechtsorganisationen berichtet die Mehrheit der Augenzeugen von Angst, Panik und Schock, mit schnellem Herzschlag, Zittern, Orientierungslosigkeit und einem Gefühl des Kontrollverlusts. Einige hätten über Kopfschmerzen, Druck in den Ohren, Summen, Übelkeit, Gedächtnisverlust und starken Druck im Kopf geklagt und dass sie das Gefühl eines Strudels im Körper spürten. Andere hätten das Bewusstsein verloren und sich Verletzungen zugezogen, weil sie in der Menschenmenge stürzten.
Das serbische Nachrichtenmagazin Vreme hat über 100 anwesende Personen befragt, die ähnliches berichten. Auch netzpolitik.org steht mit mehreren Menschen in Belgrad in Kontakt, die in der Nähe des „Epizentrums“ der Waffe waren und ähnliches bestätigen.
Keine Bilder der Waffe aufgetaucht
Während zahlreiche Videos von dem Vorfall aufgetaucht sind, gibt es keine Bilder von der Waffe selbst oder Angaben, von wo aus diese aktiv gewesen sein könnte. Unklar ist auch, ob die Waffe von einer oder von zwei Seiten eingesetzt wurde, was verschiedene Augenzeugen berichten.
In ersten Medienberichten war zunächst von einem sogenannten Long Range Acoustic Device (LRAD) die Rede. Ein solches Gerät des Herstellers Genasys soll Serbien laut unbestätigten Medienberichten im Jahr 2022 gekauft haben – obwohl es keine gesetzliche Grundlage für den Einsatz auf Demonstrationen gibt.
Doch die Beschreibung des Vorfalls passt nicht auf diese Art von Waffe, die zur Vertreibung von Demonstrierenden einen eher hohen, schrillen Ton von sich gibt, der einer Autoalarmanlage ähnelt. Auch halten sich die Menschen in Belgrad nicht die Ohren zu, wie dies bei Betroffenen einer solchen klassischen LRAD-Waffe der Fall ist. Eine solche Waffe wäre auch deutlich in den Videos zu hören gewesen.
Frequenzmodulierte Mikrowellen?
netzpolitik.org hat mit mehreren Sound- und Lautsprecherexperten gesprochen, deren Spezialität extrem gerichteter Schall ist. Sie haben aus einem Video einen tieffrequenten Ton extrahiert, der wie Wind klingt. Sie können aber nicht sagen, ob dieser Ton aus der Waffe stammt oder durch die Bewegung der Menschen entstanden sein könnte.
Diese Expert:innen gehen nicht davon aus, dass Schallwellen der primäre Auslöser der Panik sind. Mit frequenzmodulierten Mikrowellen könne man auch das Gefühl von Schallwellen vermitteln. Denkbar sei auch eine Kombination verschiedener Waffensysteme aus Schall- und Mikrowellen.
Dies würde die Theorien stützen, dass ein sogenanntes Active Denial System (ADS) eingesetzt wurde. Solche Systeme senden einen Hochleistungsstrahl mit 100 Kilowatt Ausgangsleistung mit 95 GHz-Wellen auf das Ziel mit einer Wellenlänge von 3,2 mm. Dadurch wird die Haut der getroffenen Personen plötzlich stark erhitzt und sie flüchten aus dem Strahl.
Doch auch diese Theorie passt nicht zum Vorfall. Denn nur sehr wenige Augenzeugen in Belgrad berichten von einer Hitzeentwicklung. Im Gegenteil gibt es Augenzeugen, die von einem kalten Hauch berichten. Eine weitere Theorie von Vreme ist, dass es sich um eine Luft- oder Wirbelkanone gehandelt haben könnte. Hierbei gäbe es einen Knall und ein starker Windstoß entstünde.
Impuls aus der Luft?
Beim Kabelsender N1, einer Tochter von CNN, spricht der Sicherheits- und Verteidigungsexperte Ivan Miletić von einem „Hochfrequenzimpuls, den das menschliche Gehör registriert und glaubt, dass sich ihm entweder ein Fahrzeug nähert […] oder eine Rakete oder irgendeine Maschine, die eine furchterregende Wirkung hat“. Miletić geht davon aus, dass der Impuls aus der Luft aus einer Höhe von 300 bis 500 Metern verschossen wurde.
Eine weitere Theorie im Artikel von Vreme lautet, dass es sich nicht um eine Waffe gehandelt habe, sondern dass sich eine Panik von einem Ausgangspunkt ausgebreitet habe. Gegen diese Theorie spricht, dass die Menschen exakt entlang einer Linie zur Seite flüchten.
Studierendenbewegung fordert Aufklärung und Verbot
Das Bündnis von Initiativen und Menschenrechtsorganisationen, das den Vorfall untersucht, fordert Aufklärung. Es hat am Sonntag angekündigt, dass es die Berichte an zuständige nationale und internationale Stellen geben wird. „Wir fordern, dass die zuständigen Institutionen diese Vorwürfe schnell untersuchen und ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit mitteilen“, heißt es weiter in der Mitteilung.
Laute einem Bericht von N1 fordert die Studierendenbewegung eine unabhängige internationale Untersuchung des Vorfalls durch die Vereinten Nationen, den Europarat und die OSZE. Dafür hat die Organisation Kreni-Promeni eine Petition gestartet, die schon mehr als 500.000 Mal unterzeichnet wurde. Die Petition fordert zudem ein Verbot solcher Waffen.
Korrekturhinweis:
In einer älteren Version stand, dass die Petition von der Studierendenbewegung gestartet worden sei, sie ist aber von Kreni-Promeni veröffentlicht worden.
Update 22.3.:
Wir haben die interaktive Karte in diesen Artikel eingefügt.
Interaktive Karte
Wir haben im Nachgang der Ereignisse vom Samstag zusammen mit Hackern, Aktivisten und Journalisten aus Deutschland und Serbien spontan eine Ad-Hoc-Recherchegruppe gebildet. Diese Gruppe hat eine interaktive Karte der Ereignisse erstellt, die fortlaufend erweitert wird. Die Karte trägt verfügbares Material zusammen und soll helfen, die Vorgänge am 15. März in Belgrad zu rekonstruieren. Die Karte ist Work-in-Progress, sie enthält auch nicht-verifiziertes Material. Sie ist deswegen mit Vorsicht zu genießen und wird nicht alleine von netzpolitik.org befüllt.
Rot = Ereignisse. Blau = Kameraaufnahmen des Vorfalls. Gelb = Verdächtiges / Auffälliges / Hinweise. Grün = Zusätzliches Material
Das ist schon wild. Assoziationsketten:
– 300000 Demonstranten, nicht tödlich, Effekt: Angst, Panik, Schock.
– (Mikrowellen u.ä., nicht tödlich, Frage: Anleitung für sichereren Betrieb?)
Europa sollte allmählich mal über einen Prozess für wirksame Rasierer nachdenken.
Nur seltsam, dass der Mensch in der gelben Jacke und noch einige Personen neben ihm unbeeindruckt waren von der „unsichtbaren Waffe“.
Nicht nur, sondern seltsam. Was das Video betrifft. Vielleicht ist das ein Reenactment oder so, wer weiß das schon. Fakt ist, dass es Berichte gibt, dass die Regierung bzw. Apparate entsprechende Waffen angeschafft haben. Sinnhaftigkeit hängt dann eben davon ab, was eigentlich passiert ist.
Hinzu kommt die denkbare Möglichkeit, dass der Mann in Aluminiumfolie eingewickelt war, oder ein paar Leute unter Drogen standen, und damit nicht reagierten, aus anderen Gründen resilient sind, oder bei ihnen der effekt kürzer gewirkt hat. In letzterem Falle oder einfach nur bei Unentschlossenheit, kann dieses Bild enstehen. Denn die Aktivität der Waffe kann bereits beendet gewesen sein, als sich die ersten Menschen angefangen haben zu bewegen. Das darf man nicht außer Acht lassen. Der Mensch in der gelben Jacke versuchte rückwärts zu fliehen, was z.B. schon mal keine olympische Disziplin ist, und da er blockiert wurde, konnte er nicht weiter. Die die dann schon rennen, rennen weiter, aber die Waffe ist schon ausgeschaltet. Das ist hier am wahrscheinlichsten. Bei Videos gibt es naturgemäß immer Fragen und weitere Fragen. Hier braucht man mehr Winkel, Kontexte und Augenzeugenberichte.
OK: Wenn diese Videos kein Fake sind oder mit KI erstellt wurden, so wäre diese „Waffe“ immerhin ein ideales Mittel zur Auflösung von Massenprotesten…Im Gegensatz zu den üblichen zum Einsatz kommenden (Wasserwerfer Gummigeschosse Tränengas Schlagstöcke ect.) gibt es hier keine Verletzungen oder bleibende Schäden.
So gesehen also ein echter Fortschritt…Leider fehlt es hier noch an Hintergünden sowie anderer wichtiger Informationen, also bleibt erstmal abzuwarten was dort tatsächlich passiert ist.
Das halte ich für die falsche Bewertung solcher Waffen. Durch die Massenpanik gab es verletzte, mehr als 50 Menschen sind laut serbischen Medienberichten ins Krankenhaus gegangen. Der Einsatz solcher Waffen ist also gefährlich, insbesondere wenn sie unangekündigt eingesetzt werden. So schürt man Angst vor der Teilnahme an Protesten, ein eindeutiger Chilling Effect und ein Angriff auf die Versammlungsfreiheit.
Ich denke, es kommt hier wie immer auf den Rahmen an. Eine Waffe die keine physischen Schäden hinterlässt oder nur geringfügige ist ein guter Schritt in eine richtige Richtung. So im Vergleich zu klar physischen Waffen wie Wasserwerfern, etc., die je nach Anwendung auch üble Brüche und anderes hervorrufen können.
Die Frage die sich stellen sollte ist: Ab wann ist der Einsatz einer solchen Waffe gerechtfertigt?
Um eben nicht die Angst vor Protesten zu schüren, sondern das es nur als letztes Mittel gegen gewaltsame Proteste angewandt wird. Fraglich ist bei dem Einsatz dieser Taktik ohnehin, ob ein wiederholter Effekt dieser Waffe überhaupt plausibel ist. Oder ob evtl. dieses Mittel nur wirkt, wenn man es das erste Mal abbekommt oder nur wenn man nicht damit rechnet.
Also ob eine solche Waffe keine oder „nur geringfügige“ physische Schäden hinterlässt, finde ich etwas verfrüht festzustellen, solange nicht klar ist, welche Technik genau dort verwendet wurde.
Grundsätzlich dürfte wohl unstrittig sein: Das menschliche Ohr kann sehr laute Geräusche nur bis zu einem bestimmten Maß und nur eine Weile ohne Dauerschaden aushalten. Laute Geräusche können also eine wirksame akustische Waffe sein, denn solche lauten wahrnehmbaren Töne können Personen stark beeinträchtigen, sie desorientieren und auch ernsthaft verletzen. Sie sind auch mit nicht unerheblichem Schmerz verbunden und können auch bleibende Hörbeeinträchtigungen erzeugen. Sie können damit also gesundheitsbedrohlich sein.
Ich persönlich würde vermutlich trotzdem diese Waffe einem auf mich gerichteten Wasserwerfer vorziehen, wenn ich aussuchen müsste.
Zumal „Panik und Desorientierung“ bei einer Menschenmenge eine schlechte Sache sind.
Statt eines Wasserwerfers im Sichbereich, was schon schwer genug zu überblicken ist, also jetzt eine Waffe, die Panik über 100 Meter und weiter verbreitet? Dabei kommt es garantiert zu Toten, bei regelmäßigem Einsatz, und das ist auch nicht zu kontrollieren. Wenn sich die Masse bewegt, ist kein Eingreifen mehr möglich. Sterben tun dann Menschen mit Vorschädigungen, Kinder und andere Hinfallende, übergrannte Omis usw. Hinzu kommen Schädigungen und Verletzungen, direkter wie indirekter Natur. Das ist nicht locker, und bedarf gewisser Begründungen. Aus meiner sicht muss die EU härter sanktionieren können, Rausschmiss inbegriffen ;). Man könnte verschiedene Sachen aussetzen und die Staaten nicht zur Einstimmigkeit zählen lassen oder deren Stimmrecht ganz aussetzen, wenn demokratiespezifische Randbedingungen verletzt werden.
Die offizielle Begründung ist hier ja nicht „vergleiche Wasserwerfer“, sondern „feindliche Demonstration“, „Gewalttäter“, „Umstürzler, vorzugsweise bewaffnet, kann da nicht einer was machen?“, usw.
Wenn man sich die Videos 20 mal anschaut und jedesmal andere Personen beobachtet, wie sie reagieren und flüchten, kommt man zu dem Schluss, dass immer nur ein Dutzend Leute am Anfang der „Spaltung“ betroffen zu sein scheinen und alle anderen im Herdentrieb nur möglichst schnell die Straße frei machen, weil sie glauben da kommt wieder ein Amokfahrer.
Den Reaktionen und Berichten des initial betroffenen Dutzends nach, halte ich die Windkanone mit einem blechernen Knall (Gaszündung?) und anschließendem kühlen Windstoß am plausibelsten.
Aber wo soll das Rohr, Trichter oder die Box dafür stehen? Hier vermute ich die Zündung auf einem LKW in etwa 20-40 Meter zur Menge.
Hallo, APPEASEMENTPOLIZEI!
Kommt gleich nach der Schachpolizei.
Sie schreiben „doch Gefährlich“ statt „tödlich“. Die Idee bei „tödlich“ ist, dass sie prinzipiell tödlich sein kann, bzw. ist. Ein M16 auf 500 Meter ist… je nach dem, insgesamt aber prinzipiell tödlich. Genauso verhält es sich mit dem einsatz einer Schallkanone auf Menschenmassen. Für den Einzelnen durchaus potentiell tödlich, weil er in der Massenpanik totgetrampelt wird. Natürlich fällt die Masse nicht tot um, aber das ist auch der Pfefferhase im Gehüsch! Es ist eine Ethikfrage. Irgendwer überlebt, also nicht tödlich? Negan fragen!
Da wollte ich gar nicht lang, bitt vielmals um Entschuldigung. Ich meinte natürlich den Aspekt des Gefährlichen. Denn es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit massenhaft gefährlich. Geplatzte Trommelfelle wären sonst ganz normal. Im Stadion, bei der Schulhoffete, usw. Da wollen wir nicht lang. Wir wollen auch kein Serbien in der EU, das da lang will. Rasieren?
Woher das Wissen um ausbleibende Verletzungen?! Eine solche Waffe kann ebenso schwere nicht-sehbare Schäden innerhalb eines Organismus hervorrufen…wenn „man“ will…
„Eine solche Waffe kann ebenso schwere nicht-sehbare Schäden innerhalb eines Organismus hervorrufen…wenn „man“ will…“
Zuzüglich des Wissens, das aus klinischen Studien resultieren würde. Was wissen wir da schon?
Mal abgesehen von der Abscheulichkeit während Schweigeminuten auf friedliche Demonstranten zu feuern, sind diese Waffen alles andere als harmlos.
Genau wie man bis an sein Lebensende von Tränengas an Atemproblemen leiden, von Gummigeschossen sterben oder sich Knochen brechen, oder von Blendgranaten blind/taub werden kann, kann man von diesen scheußlichen Waffen Krebs bekommen, Verbrennungen erleiden, sterben (besonders wenn man Herzschrittmacher hat) und überhaupt leiden.
Das muss einem bewusst sein, weil die Waffen eben deswegen eingesetzt werden, damit man unwissende beruhigen und verarschen kann. Das war ein Akt des Terrors, nicht anders als mit Tränengas und Gummi-Munition auf die Menge zu schießen.
Neben der möglichen körperlichen und geistigen Beeinträchtigung ist ein noch viel größeres Problem, dass die Exekutive, also Leute mit der Macht über den Einsatz solcher Mittel, die Rechte der Menschen noch weniger beachtet, als bisher, WEIL ES SO EINFACH IST.
Verstehen Sie, eine Demonstration ist deshalb wirksam, weil die Regierung/die Machthabenden eben nicht die Demonstration so einfach unterdrücken können. Das ist ziviler Protest und die beste Form der Demokratie, als Masse schnell auf eine Entwicklung reagieren zu können. Und das wird durch solche Techniken bekämpft. Die Demokratie wird also bekämpft! Das ist kein militärisches Mittel um Tote im Krieg zu vermeiden. Das wäre ja schön und super! Aber hier gehts um unzufriedene Leute, ganze Massenansammlungen, die damit gesteuert werden sollen!
Naja, aus Sicht des Despoten ist das immer PR-bezogen. Die neue Waffe soll bessere PR bei gleichem Effekt bedeuten. Also besser als alles zu knüppeln.
Scheint allerdings sehr effektiv zu sein, und Versuchskaninchen kriegt man bei angehenden Autokraten und Despoten immer jede Menge. Win-Win: Feldversuch für die einen und die anderen sind die Bösen. Denken sich Hersteller und Einsetzende gleichermaßen, womöglich jew. mit anderen Protagonisten anstelle der Platzhalter.
es könnte sich um eine Vortex-Kanone handeln meiner Meinung nach
Schwachsinn. Bei der würde man Druck spüren und Leute würden von einem Knall reden.
Der Sound ist mittlerweile als der einer Vortex-Kanone identifiziert worden aus vier verschiedenen Videos: https://bsky.app/profile/tristanl.ee/post/3lklkvr5lrk2y
Zudem könnte man diese über die Köpfe hinweg schießen.
es ist ja schon etwas perfide: eine friedliche Demonstration, die der Regierung missfällt, aufzulösen. Egal ob mit Schlagstöcken, mit Wasserwerfern oder anderen Methoden, vielleicht mit 5G? Diese Studentenbewegung war, soweit ich das nachverfolgen konnte Friedlich, gut gelaunt, auf eine freiheitliche, selbstbestimmte Lebensweise ausgerichtet in einem unterdrückten Volk. Bewundernswert und schützenswert.
Ich stimme inhaltlich zu – Aber das mit 5G ist Unfug.
Schade, mein Beitrag ist nicht veröffentlicht. Warum eigentlich?
Gerade habe ich mir überlegt zu spenden, leider wars das jetzt
Ihr Beitrag ist doch online.
Ich bin zwar kein Lärmkanonenfachmann, aber irgendwie erscheint das Auseinanderstreben der Menge in dem Video zu symmetrisch. Die Position einer angeblichen Lärmkanone oder etwas Ähnlichem ist zwar nicht zu sehen, aber meiner Ansicht nach müsste sie einen trahl genau von hinten auf die in der Straße befindliche Menge aussenden, um diesen Effekt zu erzeugen. Selbst dann stellt sich die Frage: Bewirkt das wirklich ein so symmetrisches Auseinanderstreben der Menge wie im Video? Oder wäre ein wildes Durcheinander nicht plausibler, vor allem, wenn der hypothetische LKW eben nicht in der Straße hinter der Menge stand?
Aus serbischen Behördenkreisen ist zu vernehmen, dass es sich um eine Schallwaffe gehandelt hat.
Sehr viele Menschen suchten danach Krankenhäuser auf. Dort wurde deren Krankenakte mit einem „P“ gekennzeichnet (P=Protest), offensichtlich zur Auswertung für Sicherheitsorgane.
P?
Das steht für „kein Pardon“. Jetzt fehlt noch ein V!
Ich kenne das, wenn mein Kollege das falsche gegessen hat
Der vergleich mit Wasserwerfern der Polizei ist naheliegend, ich möchte darüber hinaus den Vergleich mit Teasern anstellen.
Teaser also Pistolen, die statt mit Projektilen, mit Strom und durch hohen Spannungen wirken. Das Opfer wird durch den elektrischen Strom gelähmt und handlungsunfähig. Es soll anders als P9, Makarov, Glock, etc., eine nicht tötliche Waffe sein. Aus Beobachtungen lässt sich ableiten, dass der Teaser häufiger zum Einsatz kommen und in Situationen wo der Einsatz gar nicht nötig wäre. Es ist ein neues Machtmittel des einzelnen Polizisten, für deren Einsatz sie sich weniger rechtfertigen müssen als für abgegebene Schüsse, glaube ich. Ungfährlich für das Opfer ist ein Teaser sicher nicht. Eine Schallkanone wird auch nicht ungefährlich für die leibliche Gesundheit, inkl. psychologische Verfasstheit sein. Es wird sich zeigen ob Polizeiinstitutionen solche Waffen in Zukunft, vermehrt und überhäufig einsetzen.
Mal ehrlich, wenn man genau hinsieht folgen die Menschen eher einem Impuls der Flucht weil sich alle bewegen. Deutlich zu sehen gab es Menschen, die durch Unaufmerksamkeit diesen Impuls nicht folgten. Manche schauten unglaubwürdig in die Richtung von wo der Impuls herkam. Wenn es eine Schallwaffe gewesen wäre hätten ziemlich viele durch ein Zusammenzucken und Fliehen reagiet. Doch es gab Leute, die unbeeindruckt stehen blieben. Waren diese taub?
Das sah eher nach Angst vor einer Unbekannten Gefahr (Amokfahrer?) aus.
Ja, auch das ist eine Theorie. Mittlerweile kam ja auch heraus, dass es an mehreren Stellen Störaktionen gegen die Menschenmenge gab. Auf der Karte im neuen Artikel sieht man das ganz gut, was alles passierte: https://netzpolitik.org/2025/panik-provokation-schallwaffen-was-geschah-bei-der-grossdemo-in-belgrad/
Bei der Recherche sind uns die unbeeindruckten Leute natürlich auch aufgefallen. Was aber gegen eine ganz normale Panik spricht: die Aussagen der betroffenen Leute, die ganz klar etwas gespürt und gehört haben. Da wird es in der kommenden Woche auch eine Pressekonferenz geben, wo die ausgewerteten Zeugenaussagen von 3000 Menschen präsentiert werden.
Kann sein oder auch nicht sein. Nichts genaues weiß man nicht.
Es gab ja auch den Grillenangriff auf die amerikanische Botschaft in Kuba.
Da wurde ja ebenfalls eine Schallwaffe vermutet.
Bzw. Mikrowellen. Da durch allerlei Wände. Technologie wurde jedenfalls schon mal angeschafft.